Jobwechsel: Wann ist es Zeit für eine berufliche Neuorientierung?

Ein Jobwechsel soll Dein Leben verbessern. Ob freiwilliger oder unfreiwilliger Neustart – Du kannst Deinen Traumjob finden und jederzeit neu durchstarten.

Die meisten Menschen wechseln im Laufe ihres Lebens den Arbeitsort. An einen radikalen Jobwechsel denken allerdings die wenigsten Menschen. Oft sind es die äußeren Umstände, die zu einem Berufswechsel führen. Arbeitslosigkeit, ein Wohnortwechsel oder der Wiedereinstieg nach der Elternzeit können einen Jobwechsel nötig machen.

Es kann aber auch sein, dass sich das Gefühl einstellt, nicht mehr am richtigen Platz zu sein und sich beruflich neu orientieren zu müssen. Dafür braucht es häufig eine Zusatzqualifikation, in anderen Fällen ist eine komplette Umschulung oder neue Ausbildung notwendig. Möglicherweise steht dadurch ein Wohnortwechsel ins Haus und man beginnt in fremder Umgebung völlig von vorne. Sehen wir uns also an, wann es sinnvoll ist, über einen Jobwechsel und beruflichen Neuanfang nachzudenken und wie sich das positiv bewerkstelligen lässt.

Die Gründe für einen Jobwechsel sind vielseitig. Die folgende Grafik gibt einen ersten Überblick zu möglichen Gründen.

Infografik: Warum Beschäftigte einen neuen Job suchen | Statista Referenzlink zur Infografik: https://de.statista.com/infografik/20680/gruende-eine-neue-stelle-zu-suchen/

Es ist zu früh, um eine Richtung festzulegen

Wir durchlaufen unsere Schulzeit, machen das Abitur, studieren oder absolvieren eine Berufsausbildung. In jedem Fall müssen wir uns ab dem 16. Lebensjahr bewusst mit unserer Berufsplanung auseinandersetzen. Doch nicht alle Jugendlichen ergreifen ihren Traumjob. Das liegt ganz einfach dran, dass wir in jungen Jahren noch gar nicht wissen, wer wir sind. Was wir erreichen wollen und was uns eines Tages im Leben wirklich wichtig erscheint, sind oft zwei Paar Schuhe.

Die ersten Entscheidungen bezüglich Jobwahl sind oftmals von den örtlichen Angeboten oder von der Einkommenshöhe geprägt. Nur wenige Jugendliche fühlen sich in diesem Alter zu ganz bestimmten Berufsbildern hingezogen. Oft findet sich das berufliche Vorbild direkt in der Familie. Tischler, Friseur oder Automechaniker sind Berufe, bei denen die Kinder ihre Ausbildung direkt in der elterlichen Werkstatt oder dem Laden absolvieren können. Berufe wie Lehrer, Rechtsanwalt oder Arzt werden innerhalb der Familie auch oft „weitergegeben“, weil die Kinder im entsprechenden Milieu aufwachsen.

Was wir auch gelernt oder studiert haben, es kommt bei einigen der Zeitpunkt, an dem wir über eine Veränderung nachdenken. Manchmal gezwungenermaßen. Oder weil es Zeit ist, über sich hinauszuwachsen.

Man braucht ein angenehmes Arbeitsumfeld

Was anfangs ein guter Arbeitsort schien, kann wenige Jahre später nicht mehr der richtige Platz für Dich sein. Ständige Unzufriedenheit schüttet permanent Stresshormone aus, die Dir auf Dauer schaden können. Dein Körper ist so ausgelegt, dass er Stresssituationen unbeschadet übersteht, wenn diese kurzzeitig auftreten. Jahrelanger Frust auf den Arbeitgeber oder die Kollegen ist jedoch nicht vorgesehen und überfordert das menschliche System. In Deinem Körper funktioniert alles reibungslos, wenn Du Dich regelmäßig bewegst, gesund isst und entspannt, gelassen und glücklich bist.

Man verbringt viel Zeit in seinem Leben an seiner Arbeitsstelle. Das macht es wichtig, dass man einem Job nachgeht, der einem Freude bereitet und das in einem angenehmen Umfeld tut. Ansonsten kann es sein, dass einem Teil an Lebensqualität verloren geht, was nicht sein muss.

Bist Du mit Deinem Arbeitsumfeld nicht mehr zufrieden und fühlst Dich nicht in dem Maße wohl und wertgeschätzt, wie Du es gerne hättest, dann kann es Zeit für einen Jobwechsel sein.

Arbeiten bedeutet Wachstum und Veränderung

Wir beginnen unseren beruflichen Werdegang meist mit einer (scheinbar) sicheren Variante. Es wird jedoch nicht lange dauern, bis die ersten Schwierigkeiten auftauchen. Dabei geht es um die Arbeitsaufgaben oder den Umgang mit den Kollegen. Für manche Menschen ist der gewählte Beruf der richtige Ort, um an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten.

  • Wie kann ich sicherer auftreten?
  • Wie verschaffe ich meinen Ideen Gehör?
  • Wie kann ich meinen Platz in der Gruppe einnehmen und ausfüllen?
  • Wie lässt sich ein freundliches Miteinander schaffen?

Wenn diese Dinge zu Deiner Lebensaufgabe gehören, bist Du am richtigen Platz. Wenn Du jedoch spürst (und Du weißt es intuitiv), dass das nicht (mehr) Dein Platz ist, habe den Mut, Dich beruflich neu zu orientieren. Obwohl es sich zuerst völlig verkehrt anfühlt, bis Du die nötigen Veränderungen bewirkst.

Der gesundheitliche Zwang

Ganz anders sieht es aus, wenn eine berufliche Veränderung aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist. Musst Du in Deinem Job viel stehen, machen die Gelenke möglicherweise altersbedingt irgendwann nicht mehr mit. Arbeitest Du auf der Baustelle oder im landschaftlichen Gartenbereich, werden auch hier die körperlichen Belastungen dafür sorgen, dass im Alter eine berufliche Neuorientierung auf Dich zukommt.

Der Druck auf die menschliche Psyche

Arbeitest Du im Gesundheitswesen oder im sozialen Bereich, kann es Dir ebenso passieren, dass der Zeitpunkt für eine berufliche Neuorientierung kommt. Wer im sozialen Bereich tätig ist, möchte Menschen Gutes tun. Damit ist gemeint, mit Menschen Zeit zu verbringen, mit ihnen zu reden und sich ihre Sorgen anzuhören. Du willst trösten, Mut machen und Licht in den Alltag der Dir anvertrauten Menschen bringen. Doch nicht immer ist man den damit verbundenen Herausforderungen gewachsen.

Wenn Du Deinen Job verlierst

Neben der eigenen Entscheidung, freiwillig eine berufliche Veränderung in die Wege zu leiten, kann Dir das Leben auch das Gegenteil bescheren. Dazu zählt beispielsweise eine Kündigung vom Arbeitgeber. In diesem Fall kann es sein, dass Du mit Deiner beruflichen Situation zufrieden bist, aber der Betrieb Entlassungen vornimmt. Meist geschieht das zu einem Zeitpunkt im eigenen Leben, der nicht unpassender sein könnte.

Wenn Du Dich freiwillig entscheidest, Deine berufliche Situation zu verändern, bist Du vorbereitet. Du planst, bist auf der Suche nach einem Traumjob, der Dir alles gibt, was Du bisher vermisst hast. Du bist also auf dem Weg der Verbesserung.

Bei einer Kündigung sieht es anders aus. Sie trifft Dich wie ein Schock, weil sie unerwartet kommt. Du hast keinen Plan B in der Tasche und bist plötzlich ständigen Angstgedanken ausgesetzt. Woher soll jetzt die Miete kommen? Wovon bezahlst Du die nächste Autoreparatur? Musst Du Dich jetzt arbeitslos melden und unzählige Bewerbungen schreiben? Und was ist, wenn Du schon über 50 bist? Keine Sorge, es ergeben sich immer Wege und Möglichkeiten!

Über 50 – und was jetzt?

Doch gerade als reifer Erwachsender kann Dir diese Situation den Boden unter den Füßen wegziehen. Was Du in der Jugend gelernt hast, existiert vielleicht gar nicht mehr als Berufsbild. Möglicherweise brauchst Du jetzt Zusatzqualifikationen, um Dich mit dem gleichen Berufsbild in einem anderen Betrieb zu bewerben? Was zusätzliche Kosten verursachen kann und zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Das Arbeitsamt gibt Dir unter Umständen vor, dass Du in einen Job wechseln sollst, der aufgrund Deiner Ausbildungen passend erscheint. Willst Du Deinen Anspruch auf Unterstützung aufrechterhalten, musst Du dem nachkommen. Obwohl es sich möglicherweise nicht um Deinen Traumjob handelt.

Solange Du jung und ungebunden bist, wirst Du in dieser Situation schnell wieder Mut fassen. Anders sieht es bei Familien aus. Noch schwieriger gestaltet es sich, wenn Du alleinerziehend bist, die Kita in direkter Nähe des Arbeitsplatzes hattest und alles zeitlich eingespielt war. Die Angst, dass Du bei Null anfangen musst, ist groß. Vielleicht wird Dein Anfangsgehalt bei einem Jobwechsel niedriger sein oder der Arbeitgeber ist mit den Arbeitszeiten nicht so kulant. Ganz zu schweigen von dem Fakt, ob es in Deiner Stadt einen neuen Job für Dich gibt. Fest steht aber – es geht immer irgendwie weiter.

Viele Gründe für einen Jobwechsel

Auch persönliche Gründe können Dich zwingen, unfreiwillig einen Jobwechsel vorzunehmen. Geht eine Partnerschaft auseinander, kommt es oft vor, dass sich einer der Partner durch den Auszug beruflich neu orientieren muss. Gibt es keine passende Wohnung im Umkreis, muss unter Umständen der Wohnort gewechselt werden. Ist der neue Weg zur Arbeit zu weit, ist eine berufliche Neuorientierung notwendig, wenn die Freizeit nicht vom Arbeitsweg verschlungen werden soll.

Es muss noch nicht einmal das Auseinanderbrechen einer Partnerschaft sein, das zu einem Jobwechsel führt. Wenn ein Partner innerbetrieblich an einen anderen Ort versetzt wird, stehen eine Fernbeziehung oder die berufliche Neuorientierung für den anderen Partner an. Auch in diesem Fall ist der Jobwechsel nicht geplant. Doch wenn am neuen Wohnort keine Möglichkeit besteht, den bisherigen Beruf weiterhin auszuüben, gibt es nur die Möglichkeit eines beruflichen Neuanfangs. Dem steht man bestimmt nicht immer direkt positiv gegenüber. Aber denke immer daran: Ein Neuanfang ist immer auch eine Chance auf Verbesserung.

Du kannst Deine Lebenserfahrungen weitergeben

Manche Menschen kommen im Laufe ihres Lebens an einen Punkt, wo sich etwas gegen den aktuellen Beruf zu sträuben beginnt. Sie können mit den Anweisungen nicht mehr mitgehen. Verhaltensvorschriften rufen immer mehr Widerstand hervor. Eigentlich würden sie gerne den Job wechseln, aber es gibt keine Alternativen.

Hier zeigt die menschliche Entwicklung ihre Wirkung. Menschen verändern sich, weil sie reifen. Das heißt, dass sich die Wertvorstellungen im Leben verändern werden. Bei Deiner Berufswahl bist Du jung und unerfahren. Mit den Jahren verändert sich Dein Blick auf die Welt und Deine Lebenserfahrung. Auch das kannst Du für eine berufliche Neuorientierung nutzen.

Für eine Frau kann beispielsweise der Beruf einer Hebamme in der Jugend interessant sein. Aufgrund der geringen Vergütung freiberuflicher Hebammen und einer ständigen Rufbereitschaft, sind es jedoch nur wenige Mädchen, die diesen Ausbildungsberuf ergreifen.

Hat die Frau ein oder mehrere Kinder geboren und aufgezogen, sieht die Situation anders aus. Sie weiß jetzt, welche Probleme bei einer Geburt gelöst werden müssen. Sie kann die Schwangere im Kreißsaal verstehen, weil sie es selbst erlebt hat. Jetzt ist sie aufgrund ihrer Lebenserfahrung bereit, sich beruflich neu zu orientieren. Selbst finanzielle Einbußen sind dann kein Hindernis mehr, solange die Kinder schon aus dem Haus sind. Findest Du in einer konkreten Tätigkeit Deinen Traumjob, ist ein Jobwechsel kein Problem mehr.

Jobwechsel und der Weg in die Selbstständigkeit

Am Anfang Deiner beruflichen Laufbahn hast Du Dich vielleicht erst einmal für ein Angestelltenverhältnis entschieden. Schließlich hattest Du noch viel zu lernen und musstest erstmal einiges an Berufserfahrung sammeln.

Mit den Jahren lernt man aber Arbeitsabläufe immer besser kennen, arbeitet eigenständig und denkst sich hin und wieder: Das könne ich doch auch in Eigenregie. Für viele ist der Weg in die Selbstständigkeit aber dennoch nicht denkbar, weil ihnen die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses gefällt. Nicht jeder strebt danach selbstständig und sein eigener Chef zu sein.

Wenn Du aber immer wieder darüber nachdenkst und es Dir verlockend und nicht abschreckend vorkommt, komplett auf eigenen Beinen zu stehen, dann könnte die Selbstständigkeit der richtige Weg für Dich sein.

Wenn Du Deine Berufung gefunden hast

Manchmal ist es auch der dringende Wunsch, das eigene Hobby zum Beruf zu machen. Dem solltest Du unbedingt nachgeben, weil Dich diese Tätigkeit glücklich machen wird. Kochen, Schneidern, Schreiben oder der Umgang mit Tieren sind Tätigkeiten, die sich wunderbar in einer Selbstständigkeit umsetzen lassen. Geh bei diesen Projekten immer vom Ziel aus, damit Du Dich nicht von den Zwischenschritten überwältigen lässt. Der Jobwechsel vom Angestelltenverhältnis zur Selbstständigkeit ist nicht leicht, denn er erfordert Disziplin und eigenständiges Handeln. Statt jeden Monat Geld auf das Konto zu bekommen, musst Du Dich um viele Dinge selbst kümmern.

  • Krankenversicherung
  • Gewerbeanmeldung oder Meldung beim Finanzamt, wenn Du freiberuflich arbeiten willst
  • Materialeinkäufe
  • Versicherung
  • Steueranmeldung
  • Meldung bei der Berufsgenossenschaft

Das mag am Anfang verwirrend sein, aber Du wirst auch in diesen Job hineinwachsen. Es wird sich alles fügen und Du wirst jeden Tag Deinen Traumjob etwas mehr ausfüllen.

Den richtigen Zeitpunkt für einen Jobwechsel wählen

Wenn Du wählen kannst, ob und wann Du Dich beruflich neu orientieren möchtest, gibt es einige Punkte zu berücksichtigen.

  • Hast Du für eine Selbstständigkeit die nötigen Mittel oder kannst Du Förderkredite beantragen?
  • Ist Dein Ausbildungsstand perfekt oder braucht es noch eine Qualifikation oder Weiterbildung?
  • Lässt sich Dein Jobwechsel mit der Familie vereinbaren?
  • Musst Du Deinen Wohnort wechseln und eine neue Wohnung finden?
  • Bist Du bereit, völlig neu anzufangen?

Wenn Kinder in Deine Entscheidungen involviert sind, versuche einen eventuellen Umzug in die Ferienzeit zu verschieben. Auch Kinder brauchen Zeit, um sich zu verabschieden und an einem neuen Ort anzukommen. Sie müssen ihre Freunde verlassen und in einer neuen Schule beginnen. Sie haben keine Freunde am neuen Wohnort und können sich schnell entwurzelt fühlen. Sollte es nicht unbedingt notwendig sein, ist es besser, auf die Kinder Rücksicht zu nehmen und einen Jobwechsel zu verschieben.

Wurdest Du unverschuldet entlassen, musst Du Dich sofort um einen neuen Job bemühen. Eine berufliche Neuorientierung lässt sich aber auch vom Arbeitsamt finanzieren. Viele Zusatzqualifikationen oder Umschulungen werden finanziell teilweise oder komplett von der Arbeitsagentur übernommen, sodass Du Dich ohne eigene Kosten beruflich neu orientieren kannst. Hier wird Dir der Termin für eine Umschulung oder Zusatzausbildung zwar vorgegeben, aber auch dieser muss sich mit Deinen familiären Pflichten vereinbaren lassen.

Träume und verändere Dein Leben

Am einfachsten würde Dein Leben verlaufen, wenn Du nach der Schule die Möglichkeit hättest, Dich auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, ohne Dich in eine bestimmte Richtung festlegen zu müssen. Im Laufe der Jahre veränderst Du Dich. Was Dich heute begeistert, kann Dich morgen langweilen. Vielleicht stellst Du in zwanzig Jahren fest, dass Du eigentlich etwas ganz anderes machen willst. Dann bist Du in einem Beruf gebunden und es braucht Mut, auszusteigen und den Job zu wechseln.

Zu wissen, dass Du etwas anderes tun willst und die Umsetzung in Angriff zu nehmen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Viele Menschen träumen von Veränderung in ihrem Leben. Sie kennen ihren Traumjob und sehnen eine berufliche Veränderung herbei. Bei den meisten Menschen bleibt es aber ein Traum.
Lass uns also schauen, was es braucht, um aus einer Vision einen konkreten Jobwechsel zu machen.

Im folgenden Video erfährst Du mehr dazu, wie Du herausfinden kannst, wann die Zeit reif für einen Jobwechsel ist.

Ändere und stärke Dein Selbstbild

Wenn Dir nicht gerade gekündigt wurde, liegt kein äußerer Druck vor, Dich nach einem neuen Job umzusehen. Dann sind Unzufriedenheit und der Wunsch nach einer erfüllenden Tätigkeit der Antrieb. In vielen Fällen scheitert ein gewünschter Jobwechsel an der inneren Einstellung. Wer mehr als 50 Jahre alt ist, ist vom Gedanken geprägt, dass es vielleicht zu spät für einen Jobwechsel ist. Das ist aber keineswegs der Fall.

Wenn Du in diesem Alter bist, dann mache Dir klar, dass Du über Lebenserfahrung verfügst, die nicht bezahlbar ist. Während die Jugend noch im Konkurrenzmodus lebt, hast Du Wissen und Fähigkeiten erworben, die man nur in Deinem Alter haben kann.

Du hast erlebt, was passiert, wenn man sich in die eine oder die andere Richtung bewegt. Du weißt, wie man mit Menschen reden muss, um von ihnen gehört zu werden. Du kannst abschätzen, in welche Richtung sich etwas auf lange Sicht entwickeln wird. Diese Dinge resultieren aus Lebenserfahrungen, über die man am Anfang seines Arbeitslebens noch nicht verfügt.

Ganz wichtig: Menschen im „fortgeschrittenen“ Alter wollen in den meisten Fällen nichts „erreichen“. Sie streben zwar einen Jobwechsel an, wollen dadurch aber niemand „werden“. Weil sie schon herausgefunden haben, wer sie sind. Sie nehmen die Dinge gelassener, können sich besser auf andere Menschen einlassen und sind mehr am Ganzen interessiert. Ihre Fähigkeiten sind ihnen bekannt und sie wollen diese gerne in den Dienst eines Unternehmens stellen.

Ein Jobwechsel klappt in jedem Alter

Gehörst Du zu dieser Altersgruppe, dann mache Dir all die genannten Dinge klar. Du bist ein Segen für eine Firma, aber das musst Du spüren, bevor Du eine Zusage bekommen kannst. Wenn Du davon überzeugt bist, dass jemand durch Dein Wissen, Deine Ansichten und Dein Verhalten nur profitieren kann, musst Du Dir keine Sorgen mehr machen. Setze Dich mit diesen Aussagen auseinander und verinnerliche sie, bis Du keine Zweifel mehr daran hast, das Beste zu sein, was der Firma passieren kann.

Möchtest Du bereits in jungen Jahren Deinen Job wechseln, ist das völlig legal. Viele Studierende beginnen ein Studium, obwohl sie nicht wirklich wissen, was sie machen wollen. Sie haben ein gutes Abiturzeugnis und was bietet sich deshalb mehr an, als ein Studium zu beginnen. Oft stellen sie nach zwei bis drei Jahren fest, dass die Fachrichtung doch nicht ihren Vorstellungen entspricht. Oder sie haben in dieser Zeit herausgefunden, dass ihnen etwas anderes viel wichtiger ist.

Oft kommen wir erst während der Ausbildungen oder ersten Berufsjahre mit den Dingen in Berührung, die zu uns gehören. Wer in der Stadt aufwächst, wird seine Liebe zur Natur und den Tieren vielleicht erst nach mehreren Jahrzehnten entdecken. Auch dann ist Zeit, den Job zu wechseln und sich beruflich neu zu orientieren. Ein Quereinstieg ist jederzeit denkbar.

DU bist gut genug

Ist Dein Abschlusszeugnis nicht „gut genug“, wirst Du möglicherweise in einen Beruf gedrängt, der Dir gar nicht gefällt und für den Du auch nie eine Begeisterung entwickeln wirst. Akzeptiere diese Situation nur als Zwischenlösung und denke an viele großartige Menschen der Geschichte und Gegenwart. Etliche wurden der Schule verwiesen oder ihnen wurde Dummheit bescheinigt. Trotzdem wäre die Welt ohne ihre Erfindungen und Aktivitäten heute wesentlich ärmer. Diese Menschen haben die negativen und begrenzenden Aussagen ihrer Umwelt nicht akzeptiert. Sie sagten sich selbst, wer sie seien und was sie erreichen wollen und können. Du kannst das auch.

Ein Schulzeugnis darf nicht Deinen Lebensweg bestimmen. Viele Zensuren entstanden aufgrund von Subjektivität. Vielleicht bist Du mit dem Lehrer nicht klargekommen oder seine Art zu unterrichten ist bei Dir nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen. Ein Zeugnis ist kein Urteil darüber, wie Dein weiteres Leben verlaufen wird. Lege es beiseite und beginne bei Null.

Was auch für schwierige Situationen kommen – bleibe bei dem, was Du erreichen willst. Selbst wenn es unmöglich erscheint, bestehst Du auf Deinem Traumjob, dann wirst Du ihn auch erhalten. Wie das geschehen kann, braucht Dich nicht zu kümmern. Es geschieht. Für alle, die einen festen Willen haben.

Lass Dich nicht verunsichern – bleibe standhaft

Hast Du gerade erst Deine Berufsausbildung oder Dein Studium abgeschlossen, ist die Sorge natürlich berechtigt, wo Du eine Arbeitsstelle findest. Gibt es an Deinem Wohnort eine freie Stelle oder musst Du in anderen Städten auf Arbeits- und demzufolge auch Wohnungssuche gehen?

Verscheuche alle Sorgen aus Deinem Kopf und kümmere Dich gedanklich nur um das, was Du wirklich willst. Das bedeutet nicht, dass Du Deine Ellenbogen ausfahren musst, um ans Ziel zu kommen. Die meisten Menschen geben nur viel zu schnell auf, wenn die erste Bewerbung abgelehnt wurde. Häufen sich die Absagen, musst Du an Dir und Deiner Einstellung arbeiten.

Überprüfe, in welcher Stimmung Du die Bewerbungen schreibst. Wenn Du voller Pessimismus glaubst, dass Du nie angenommen wirst, wird Dich diese Erfahrung immer wieder einholen. Es hat nichts mit Esoterik zu tun, wenn es heißt, dass eine positive Erwartung Dir das bringt, was Du Dir wünschst.

Vielleicht wird durch Deinen Wunsch eine berufliche Neuorientierung in die Wege geleitet. Vielleicht braucht es noch einen Monat, bis ein Mitarbeiter in einem Betrieb kündigt und die Stelle für Dich zur Verfügung stehen kann. Dann musst Du einige Wochen auf Deinen Jobwechsel warten, aber es ist schon alles in die Wege geleitet. Lege für Dich fest, was in Deinem Leben passieren soll und was Du gerne arbeiten würdest. Und dann erwarte, dass genau diese Dinge in Deinem Leben auftauchen.

Auf den Punkt gebracht

Du bist nie zu jung oder zu alt, um Deinen Job zu wechseln. Jeder Mensch braucht eine gewisse Zeit und die entsprechenden Lebenserfahrungen, um sagen zu können, wo sein wirklicher Platz im Leben ist. Laufen wir einmal im Kreis, ist das nicht als Fehler zu verstehen. Dann haben wir genau diese Erfahrungen gebraucht um herauszufinden, wer wir sind und was unsere Lebensaufgabe ist.

Es gibt viele Gründe für einen Jobwechsel. Wenn Du gekündigt wurdest, halte Dich nicht mit dem Gefühl auf, versagt zu haben. Ohne Kündigung würdest Du Möglichkeiten verpassen, die sich gerade in diesem Moment auftun.

Manchmal ist ein Jobwechsel auch furchteinflößend. Du stellst Dir die Frage, ob Du die neuen Dinge meistern wirst. Mache Dir darüber keine Sorgen. Du bekommst in Deinem Leben immer eine Aufgabe und wirst daran wachsen. Dann kommt eine Zeit, in der Du genießen kannst, was Du erreicht hast. Aber hier bleibt die Zeit nicht stehen. Hast Du Deinen Erfolg ausgekostet, musst Du Deine Wohlfühlzone verlassen und Dich größeren Aufgaben stellen. Wieder und wieder. Das kannst Du und das schaffst Du!