Das Vorstellungsgespräch ist nach der Bewerbung der nächste Schritt auf dem Weg zum neuen Job. Um beim persönlichen Kennenlernen einen guten Eindruck zu machen, gibt es einige Dinge zu beachten. Für den ersten Eindruck hast Du nur eine Chance und Du möchtest Dich schließlich gegen Deine Mitbewerber durchsetzen. Deshalb ist es wichtig, im Bewerbungsgespräch von der ersten Sekunde an zu punkten. Wenn Du diese Tipps beherzigst, steht einem guten Eindruck beim Bewerbungsgespräch nichts im Weg.
Darauf kommt es beim Vorstellungsgespräch an
Im Vorstellungsgespräch gilt es, das durch die Bewerbung geweckte Interesse zu bestätigen. Für Dich als Bewerber ist es die Chance, Dich jetzt persönlich zu präsentieren und Dein Interesse und Deine Eignung für die Stelle zu unterstreichen. Gleichzeitig ist es aber auch Deine Chance potenzielle Kollegen, Chefs und das Unternehmen an sich kennenzulernen. Es ist daher wichtig, sich von der besten Seite zu zeigen. Folgende Dinge sollten daher beachtet werden:
Professionalität
Ein professionelles Auftreten zeigt sich im Vorstellungsgespräch dadurch, dass der Bewerber vorbereitet ist. Wer unvorbereitet zum Bewerbungsgespräch kommt, signalisiert, dass er kein verstärktes Interesse an dem Gespräch und damit der Stelle hat. Natürlich ist man nervös und weiß auf die ein oder andere Frage vielleicht nicht direkt eine Antwort, aber man erkennt den Unterschied zwischen Nervosität und mangelnder Vorbereitung.
Eine gründliche Recherche über das Unternehmen und die Stelle ist notwendig, um sich beim Vorstellungsgespräch optimal präsentieren zu können. Natürlich ist es nicht nötig, jedes kleine Detail über die Firma zu wissen. Aber grundlegende Informationen zur Geschichte, den Produkten, Standorten und aktuellen Entwicklungen sollten schon präsent sein. Auch ein höfliches Auftreten ist unbedingt notwendig. Die eigene Bewerbung sollte man ebenfalls sehr präsent im Kopf haben.
Authentizität
Wie in der Bewerbung ist auch im Bewerbungsgespräch Authentizität sehr wichtig. Es ist nicht ratsam, mit Floskeln punkten zu wollen, die Personaler angeblich gerne hören möchten. Die Wahrheit ist immer am wichtigsten. Das gilt auch bei der Präsentation der eigenen Person. Du solltest in jedem Fall bei der Wahrheit bleiben und Deine Vorstellung nicht um ein paar Details ergänzen, von denen Du vielleicht gerne hättest, dass sie wahr sind. Immerhin weißt Du auch gar nicht, mit wem Du es zu tun hast und was diese Person gerne hören würde.
Außerdem möchte das Unternehmen Dich kennenlernen. Niemand ist perfekt und darum geht es auch gar nicht. Sei authentisch im Gespräch und zeige, wer Du wirklich bist. Wenn Du dann nicht zu der Stelle und in das Unternehmen passt, dann ist das eben so. Das bedeutet aber auch, dass das Unternehmen nicht zu Dir passen würde, also lohnt es sich, weiter zu suchen.
Selbstbewusst aber nicht arrogant
Natürlich ist es in einem Vorstellungsgespräch durchaus hilfreich, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein und ein gutes Selbstbewusstsein zu haben. Das sorgt dafür, dass man sich in einem guten Licht präsentieren kann und die eigene Kompetenz nicht schlechter macht, als sie ist. Nichtsdestotrotz sollte man die Balance halten und nicht in ein arrogantes Verhalten abrutschen. Arrogantes Auftreten kann die Chancen auf die Stelle schnell schmälern, denn niemand möchte auf Dauer, mit einem arroganten Kollegen zusammenarbeiten. Für das Betriebsklima ist es viel angebrachter, sich auf Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam vorwärts zu kommen.
Kompetenz
Im Vorstellungsgespräch geht es darum, die eigene Kompetenz zu präsentieren. Man möchte zeigen, dass man den Anforderungen an die Stelle gewachsen ist und die Aufgaben zu aller Zufriedenheit umsetzen kann. Dazu zählen natürlich einerseits die Hard Skills. Sie stellen die fachliche Kompetenz dar. Bewirbt man sich für eine Stelle als Entwickler von Software, sollte man programmieren können. Hat man ein Vorstellungsgespräch als Schreiner, sollte man die Verarbeitung von Holz gelernt haben. Darüber hinaus sollte man die eigene Kompetenz auch durch die Soft Skills unterstreichen. Dabei geht es um soziale Kompetenzen wie Belastbarkeit oder die eigene Motivation. Fachliche Kompetenzen lassen sich im Lebenslauf schon in gewisser Weise darstellen. Aber erst beim persönlichen Kennenlernen bekommt der Personaler einen näheren Eindruck von der Persönlichkeit eines Bewerbers.
Passend zu Unternehmen und Stelle
Neben der fachlichen Eignung ist es für Personaler im Vorstellungsgespräch besonders interessant, herauszufinden, ob ein Bewerber wohl in das Team und das Unternehmen passt oder eher nicht. Sympathie und Intuition spielen dabei die größte Rolle. Umso wichtiger ist dann wieder die eigene Authentizität. Je mehr Übereinstimmungen es zwischen dem Bewerber und dem Unternehmen bezüglich der Denkweise und Wertvorstellung gibt, desto besser. Trotzdem gilt: Es macht keinen Sinn dem Personaler zu sagen, was er hören möchte, wenn das nicht der eigenen Auffassung entspricht. Vielleicht steigen dadurch die Chancen den Job zu bekommen, aber langfristig wird man mit der Stelle nicht glücklich werden.
Das A und O beim Vorstellungsgespräch: Die Vorbereitung
An der eigenen Bewerbung kann nach belieben gefeilt werden und auch der Lebenslauf kann mehrmals überarbeitet werden. Für das Vorstellungsgespräch und einen guten persönlichen Eindruck gibt es allerdings nur eine Chance. Aber keine Sorge, eine gute Vorbereitung sorgt dafür, dass Dir das Bewerbungsgespräch gelingt.
Informationen über das Unternehmen recherchieren
Im Internet nach Informationen über das Unternehmen zu suchen, bei dem man sich bewirbt, ist sehr sinnvoll. Je mehr ein Bewerber über das Unternehmen weiß, desto vorbereiteter und dementsprechend interessierter wirkt er auch an der Stelle. Außerdem ist es leichter, den potenziellen neuen Arbeitgeber von sich zu überzeugen, wenn man weiß, was genau er braucht. Die Unternehmenswebseite ist eine gute Grundlage zur Recherche. Auch den ein oder anderen Konkurrenten in der Branche kann man sich als Bewerber näher anschauen.
Darüber hinaus kann es hilfreich sein, über den Gesprächspartner schon die eine oder andere Information herauszubekommen. Die Unternehmenswebseite kann über die Person Aufschluss geben oder eine kurze Recherche mit Hilfe einer Suchmaschine. Vielleicht findest Du Gemeinsamkeiten heraus, die ein prima Eisbrecher zum Gesprächsbeginn sein können. Außerdem ist es schön, eine grobe Vorstellung des Gesprächspartners zu haben, da er schließlich vorab schon ganz einiges über einen selbst gelesen hat.
Kennen der eigenen Bewerbung
Der Gesprächspartner hat die Bewerbung gelesen und weiß deshalb schon das ein oder andere über den Bewerber. Umso wichtiger ist es, dass der Bewerber seine Bewerbung ebenfalls bestens kennt. Grundlage des Vorstellungsgesprächs sind für den Personalverantwortlichen schließlich die konkreten Bewerbungsunterlagen. Keine Frage, die zum Anschreiben oder Lebenslauf kommen, sollten den Eindruck erwecken, als würde der Bewerber seine eigene Bewerbung nicht kennen. Zur Vorbereitung ist es sinnvoll, die eigenen Unterlagen nochmal genau anzuschauen. Du kannst Dir auch die eine oder andere Frage anhand der Unterlagen überlegen, dann gibt es beim Gespräch weniger Überraschungen.
Die Vorstellung der eigenen Person
Zu jedem Bewerbungsgespräch gehört die Vorstellung der eigenen Person. Daher wird der Personaler Dich nach der Begrüßung bitten, kurz etwas über Dich zu erzählen. Wenn Du vor dem Bewerbungsgespräch sehr nervös bist, ist das Deine Chance zu punkten. Die eigene Präsentation ist keine unvorhersehbare Frage, sondern kann sehr gut vorbereitet werden.
Du kannst Dir vorab aufschreiben, was Du sagen möchtest. Was ist wichtig für die Stelle? Was könnte für das Unternehmen interessant sein? Am besten übst Du diese Vorstellung auch das eine oder andere Mal. Das geht natürlich ganz in Ruhe für Dich, aber auch Freunde und Familie geben ein gutes Publikum zu Probezwecken ab.
Notizen vorbereiten
Es ist nicht nötig, ohne Unterlagen zum Bewerbungsgespräch zu erscheinen. Im Gegenteil: Wenn Du mit Notizen zum Bewerbungsgespräch erscheinst, wirkst Du direkt vorbereitet. Niemand erwartet, dass Du alle Informationen, die Du zum Unternehmen gesammelt hast, im Kopf hast. Auch eigene Fragen kannst Du Dir gerne notieren und zum Gespräch mitbringen. Trotzdem solltest Du die mitgebrachten Notizen gut kennen und während des Gesprächs nicht wild in ihnen herumsuchen oder alles mit gesenktem Blick ablesen müssen.
Körpersprache und Formulierungen
Jeder Mensch ist verschieden und geht mit neuen und unbekannten Situationen unterschiedlich um. Ein Vorstellungsgespräch geht mit neuen Bekanntschaften und einer fremden Umgebung einher. Dazu gehören immer eine gewisse Aufregung und Nervosität. Nicht jeder Mensch hat seine Körpersprache dabei komplett im Griff und in jedem Moment die besten Formulierungen parat. Um trotzdem einen möglichst guten Eindruck zu machen, lohnt es sich, das zu üben. Vor dem Spiegel, oder bei einer per Video aufgezeichneten Übung mit anderen, kann man die eigene Körpersprache gut reflektieren. Dadurch kann man die eigene Körpersprache besser kennenlernen und dann auch leichter kontrollieren. Niemand möchte schließlich desinteressiert rüberkommen, obwohl man eigentlich nur schüchtern ist. Für feste Abläufe wie Begrüßungen, Vorstellung und Abschied kann man ich sogar die ein oder andere Formulierung vorbereiten.
Organisatorisches frühzeitig klären
Am Tag des Vorstellungsgesprächs liegt immer eine gewisse Nervosität und Anspannung in der Luft. Daher macht es Sinn, alles Organisatorische in Ruhe vorab zu klären. Wo genau muss man wann sein? Wie kommt man dort hin und wie lange dauert der Weg? Muss ich ein Zimmer zur Übernachtung buchen? Welche Unterlagen sind wichtig? Diese sollten am besten vorab eingepackt werden. Notizen und die eigenen Bewerbungsunterlagen gehören auf jeden Fall dazu. Außerdem sollten die eigenen Kleidungsstücke gewaschen und gebügelt bereitliegen.
Die passende Kleidung beim Vorstellungsgespräch
Vielleicht klingt es auf den ersten Moment wenig relevant, aber auch die Rolle der passenden Kleidung ist beim Vorstellungsgespräch nicht zu unterschätzen. Die Wahl der passenden Kleidungsstücke ist nämlich gar nicht so einfach. Auf der einen Seite sollen sie zur Stelle und dem Unternehmen passen. Auf der anderen Seite muss man sich in der Kleidung aber auch wirklich wohlfühlen. Wer sich gut und wohl in seiner Kleidung fühlt, kann einen besseren und selbstsichereren Eindruck vermitteln, als in einem Outfit, das einem so gar nicht zusagt.
Der Spruch „Kleider machen Leute“ ist gar nicht so weit hergeholt. Kleidung hat einfach einen großen Einfluss darauf, wie man sich selbst fühlt und daher auch darauf, wie man von anderen wahrgenommen wird. Deshalb kann die passende Kleidung zur Unterstützung der eigenen Karriere beitragen, denn der erste Eindruck zählt.
Aber was genau ist die passende Kleidung für eine Stelle? Das lässt sich nicht pauschal beantworten und ist von Branche zu Branche verschieden. Praktisch ist aber, dass es nur noch in sehr wenigen Branchen und Unternehmen einen offiziellen Dresscode gibt, an den man sich halten sollte.
Trotz fehlendem offiziellem Dresscode ist eine grundlegende Kleiderordnung vom Berufsfeld und der Branche abhängig. Zuallererst gilt aber: Unabhängig vom Arbeitgeber wird ein gepflegtes Erscheinungsbild mit ordentlicher Kleidung vom Bewerber beim Vorstellungsgespräch erwartet.
Betrachtet man dann die üblichen Kleiderordnungen einzelner Branchen etwas genauer, lassen sich Unterschiede erkennen. Die Versicherungs- und Finanzbranche setzt nach wie vor auf seriöse und schicke Kleidung. Besteht kein Kontakt zu Kunden ist auch ein etwas schickerer Freizeitlock mit ordentlicher Jeans und Jackett oder einer Bluse eine gute Option. Kreative Berufe zeichnen sich durch eine eher legere, lockere und individuelle Garderobe aus.
Es ist nicht immer einfach die passende und angemessene Kleidung für das Vorstellungsgespräch auszuwählen. Die Unternehmenswebseite mit Mitarbeiterfotos kann eine gute Orientierung bieten. Daraus kann man die eigene Wahl ableiten.
Um ein gutes Wohlbefinden sicherzustellen, sollten die Kleidungsstücke gut sitzen. Ein zu enges Hemd, oder eine zu weite Hose sorgen nicht gerade dafür, dass man sich wohl fühlt. Deshalb ist es sinnvoll nicht nur über ein Outfit nachzudenken, sondern es auch Probe zu tragen. Vielleicht können sogar die eigene Familie oder Freunde einen Blick darauf werfen und eine objektive Meinung abgeben.
Natürlich soll das Outfit auf die Stelle passen, trotzdem ist es wichtig, dass Du Dich nicht verkleidest. Ein schickeres Outfit als an jedem anderen Tag ist bei dem Anlass angemessen, aber trotzdem sollte man Dich als Person noch erkennen.
Der Aufbau eines Vorstellungsgesprächs
Jedes Vorstellungsgespräch folgt einem ähnlichen Aufbau. Übrigens kannst Du schon an der Länge des Vorstellungsgesprächs einen Eindruck davon bekommen, wie gut es läuft. Zwischen 30 und 60 Minuten dauert ein Vorstellungsgespräch in der Regel. Gute Bewerbungsgespräche ziehen sich länger hin als nicht so gute. Endet Dein Gespräch schon nach weniger als 30 Minuten, konntest Du den Personaler wohl nicht so ganz von Dir überzeugen.
Jedes Vorstellungsgespräch ähnelt dem folgenden Aufbau:
- Begrüßung und Smalltalk
- Kennenlernphase
- Selbstpräsentation
- Unternehmenspräsentation
- Rückfragen
- Abschluss und Verabschiedung
Begrüßung und Smalltalk
Zu Beginn eines jeden Vorstellungsgesprächs steht natürlich die Begrüßung. Dabei wird etwas Smalltalk gemacht, um die Nervosität und die Anspannung etwas zu lösen und entspannt in das Gespräch zu starten.
Dafür ist es wichtig, die Macht des ersten Eindrucks nicht zu unterschätzen. Der erste Eindruck entscheidet maßgeblich darüber, inwiefern wir eine Person mögen oder nicht. Das ist nicht mal ein bewusster Prozess, sondern geschieht oft sehr unterbewusst. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.
Versuch am besten ruhig und gelassen zu sein. Natürlich ist das manchmal leichter gesagt als getan. Wenn Du sehr nervös bist, kannst Du das auch ruhig direkt am Anfang des Gesprächs sagen, man wird es Dir nicht übelnehmen. Schließlich zeigst Du dadurch, dass Dir das Gespräch wichtig ist.
Ein guter erster Eindruck entsteht, wenn der Bewerber direkt offen und freundlich in das Büro kommt. Dabei ist es nicht wichtig, dass der Bewerber direkt mit ausgestreckter Hand auf den Gesprächspartner zugeht. Es ist besser aufmerksam abzuwarten, wie sich die gegenüberstehende Person verhält. Reicht der Gesprächspartner Dir die Hand, drücke sie kurz und fest.
Dabei gilt es, sich kurz und höflich namentlich vorzustellen und für die Einladung zum Gespräch zu danken. Ein aufmerksames Lächeln sorgt für Sympathie. Augenkontakt ist ebenfalls sehr wichtig. Das Ziel sollte es sein, offen und selbstbewusst rüber zu kommen. Fällt Dir das hin und wieder schwer? Dann mach Dir Deine Körperhaltung bewusst.
Gehe mit aufrechtem Gang auf den Personaler zu und sieh ihm in die Augen. Denke immer daran: Deine Bewerbung hat ihn so sehr von Dir überzeugt, dass er Dich kennenlernen möchte. Nun gilt es, diesen guten Eindruck weiter auszubauen.
Erste Einstiegsfragen zur Anreise und ob man gut hergefunden hat, lockern die Situation und sorgen für einen vereinfachten Gesprächseinstieg. Direkt hier gilt: Erst nachdenken, dann reden. Dadurch sorgst Du trotz Aufregung dafür, dass Du Deine Worte sorgfältig wählst und nicht nervös drauflos sprudelst.
Tipps für den Smalltalk:
- Blickkontakt zu den Gesprächspartnern halten
- Lächeln
- Kleine Anekdoten erzählen
- Erste Fragen stellen
Kennenlernphase
In der zweiten Phase des Vorstellungsgesprächs geht es dem Personaler darum, den Bewerber und seine Motivation für den Job näher kennenzulernen. Ihm ist es wichtig zu schauen, inwiefern die Angaben aus der Bewerbung wirklich auf ihn zutreffen.
Insgesamt umfasst die Kennenlernphase drei verschiedene Situationen. Im Laufe des Kennenlernens stellt sich das Unternehmen vor, der Bewerber wird dazu aufgefordert, über sich zu erzählen und der Personaler versucht mit Fragen mehr über den Bewerber zu erfahren:
Selbstpräsentation
Ein klassischer Einstieg in das Kennenlernen bei einem Vorstellungsgespräch, ist die Aufforderung, etwas über sich selbst zu erzählen. Diese Selbstpräsentation wurde bereits bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch angesprochen, weil sie sich gut vorbereiten lässt.
Eine gute Selbstpräsentation ist flüssig und wohlüberlegt. Es ist allerdings nicht sinnvoll, eine Selbstpräsentation auswendig zu lernen und aufzusagen. Das wirkt nicht gerade authentisch und persönlich. Eine passende Länge für eine Selbstpräsentation ist eine Dauer von drei bis fünf Minuten. Zuerst werden Name und Alter erwähnt und dann weiter auf die Ausbildung, Erfahrungen und Schwerpunkte eingegangen.
In der Selbstpräsentation wird der eigene Werdegang näher beschrieben und auf fachliche und soziale Kompetenzen eingegangen. Es geht weniger darum, die Stationen des Lebens einfach aufzuzählen. Viel besser ist es, diese Situationen auch entsprechend zu moderieren.
Hebe wichtiges hervor und stelle einen Bezug zur Stelle und zum Unternehmen her. Gibt es wichtige Erfahrungen, die die besondere Eignung für den Job hervorheben? Prima, dann gehe näher darauf ein. Es ist Deine Chance persönlich zu zeigen, warum Du die richtige Person für die Stelle bist und es ernst meinst. Gehe deshalb am Ende der Vorstellung unbedingt noch einmal auf die Gründe ein, warum Du dich bei genau diesem Unternehmen beworben hast.
Achtung: Bei den Ausführungen zu früheren Beschäftigungen oder Stationen wie Schule oder Uni solltest Du Dich mit negativen Aussagen über ehemalige Arbeitgeber oder Lehrer und Dozenten zurückhalten. Niemand möchte einen illoyalen Arbeitnehmer einstellen. Natürlich bezieht es sich auf die Vergangenheit, trotzdem wird der potenzielle Arbeitgeber die Gefahr sehen, dass Du regelmäßig zur Illoyalität neigst.
Wahrheit und Authentizität sind bei der Selbstpräsentation besonders wichtig. Übertreibe nicht bei Deinen Beschreibungen und bleibe immer bei der Wahrheit. Sei zudem authentisch und zeige Deine Persönlichkeit. Schließlich möchte sich der Personaler ein Bild davon machen, ob Du zum Unternehmen passt. Ganz wichtig: Versprich nichts, was Du nicht auch halten kannst.
Nach der Präsentation Deines bisherigen Werdegangs hat sicher der Personaler die ein oder andere Rückfrage an Dich. Das ist kein Grund nervös zu sein. Schließlich geht es um Deine eigenen Erfahrungen, sodass Du mit Sicherheit auf jede Frage eine Antwort hast. Bleib einfach locker und entspannt.
Unternehmenspräsentation
Nach der Selbstpräsentation des Bewerbers ist der Arbeitgeber dran. Nun gibt er einen Einblick in die Arbeit des Unternehmend und der Abteilung, die die Stelle ausgeschrieben hat. Er beschreibt die Erwartungen näher und stellt die kommenden Aufgaben vor. Zumindest in ersten Ansätzen.
Schließlich ist es nicht nur das Unternehmen, das schaut, ob der Bewerber zu ihm passt. Auch der Bewerber möchte sich schließlich ein Bild vom Unternehmen machen und schauen, ob er dort arbeiten möchte.
Als Bewerber sollte man sich an dieser Stelle nicht einfach berieseln lassen und froh darüber sein, dass man gerade nicht an der Reihe ist. Interessierte Zwischenfragen oder Anmerkungen können für Pluspunkte sorgen. Allerdings sollte der Gesprächspartner dafür nicht einfach unterbrochen werden. Warte einfach auf die passende Situation und zeige bis dahin, dass Du aufmerksam zuhörst und dich bereits im Vorfeld mit dem Unternehmen beschäftigt hast.
Sitze während der Präsentation aufrecht und halte Blickkontakt, um zu verdeutlichen, dass Du aufmerksam zuhörst. Mache Dir ruhig Notizen. Einerseits zeigt das Interesse, andererseits kann es für die Nachbereitung des Gesprächs sinnvoll sein, wenn Du es Dir zu Hause noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen möchtest.
Fragen Vorstellungsgespräch: Mit diesen typischen Bewerbungsfragen kann man rechnen
Natürlich gleicht kein Gespräch zu 100 % einem anderen. Dennoch werden in jedem Bewerbungsgespräch dem Bewerber Fragen gestellt, um ihn aus der Reserve zu locken. Sie sind Teil des Kennenlernprozesses und helfen dem Personaler dabei, den Bewerber näher kennenzulernen.
Viele Bewerber macht dieses Thema im Vorfeld ganz schön nervös. Deshalb haben wir einige der häufigsten Fragen für Dich zusammengestellt. So bekommst Du die Gelegenheit, ein Gefühl für diese Fragen zu bekommen und sie vielleicht schon einmal im Kopf durchzugehen.
Fragen zur Motivation und zur Chemie
Warum haben Sie sich in unserem Unternehmen beworben?
Warum haben Sie sich auf genau diese Stelle beworben?
Was zeichnet Sie als aus?
Warum sollten wir Sie einstellen?
Würden Sie für die Stelle umziehen?
Was wissen Sie über unser Unternehmen?
Kennen Sie die Branche?
Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
Was möchten Sie verdienen?
Fragen zur Persönlichkeit
Was sind Ihre größten Stärken?
Wovor haben Sie am meisten Angst?
Was ist Ihr größter Traum?
Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
Was war bisher Ihr größter Erfolg im Leben?
Was war Ihr größter Fehler?
Welche Charaktereigenschaften mögen Sie an sich?
Welche Charaktereigenschaften würden Sie sich wünschen?
Wer hat Sie in Ihrem Leben entscheidend geprägt? Und wie?
Was bedauern Sie am meisten? Warum?
Fragen zur fachlichen Eignung und Arbeitseinstellung
Welche Tools und Techniken nutzen Sie?
Wie gehen Sie mit ungewohnten Situationen um?
Woher bekommen Sie Ihre Motivation?
Wie reagieren Sie bei einem Nein als Antwort auf etwas?
Welches Problem war im Leben schon mal für Sie zu schwer? Wie konnten Sie es lösen?
Wie gehen sie mit Stress um?
Fragen zur Spontanität
Wenn Sie ein Superheld sein könnten, welche Superkraft hätten Sie?
Wenn Sie jetzt überall auf der Erde sein könnten, wo wären Sie?
Könnten Sie in der Zeit reisen, in welche Zeit würden Sie gerne reisen?
Wie würden Sie mir diesen Bleistift verkaufen?
Welches Tier wären Sie?
Stressfragen
Wann haben Sie das letzte Mal Regeln gebrochen und warum?
Erklären Sie einem Blinden die Farbe Blau.
Warum haben Ihre bisherigen Bewerbungen keinen Erfolg gehabt?
Was sollte ich über Sie wissen, das nicht in Ihrem Lebenslauf steht?
Angenommen Sie merken, dass Ihr Arbeitgeber etwas Verbotenes tut. Wie gehen Sie damit um?
Fangfragen
Können Sie sich in einem Wort beschreiben?
Was mochten Sie an ihrer bisherigen Stelle am wenigsten?
Auf welche bisherigen Leistungen sind Sie besonders stolz? Warum?
Was steht nicht in Ihrem Lebenslauf und kann mir helfen, mich an Sie zu erinnern?
Haben Sie mal mit dem Gedanken gespielt sich selbstständig zu machen?
10 der häufigsten und typischen Bewerbungsfragen findest Du hier mit Tipps zu passenden Antworten:
Rückfragen
In dieser Phase des Vorstellungsgesprächs entsteht im besten Fall ein offener Austausch. Jetzt hast Du die Chance, Rückfragen zu stellen und den gewonnenen Eindruck vom Unternehmen zu verstärken.
Eigene Rückfragen unterstreichen sowohl das Interesse an der Stelle, als auch eine gute Vorbereitung des Gesprächs sowie die Tatsache, dass man die Vorstellung des Unternehmens aufmerksam verfolgt hat. Wird man also von seinem Gegenüber gefragt, ob man noch Fragen hat, sollte die Antwort in jedem Fall „Ja“ lauten. Wer keine Fragen stellt, kann sich im schlimmsten Fall vom weiteren Bewerbungsprozess disqualifizieren, weil es den Eindruck von fehlendem Interesse erzeugt.
Bei Rückfragen an den Personaler ist es wichtig, keine unangemessenen Fragen zu stellen. Die Fragen sollen Eigeninitiative und echtes Interesse signalisieren. Entweder entstehen diese Fragen schon bei der Recherche während der Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs oder direkt im Gesprächsverlauf.
Angemessene Rückfragen im Vorstellungsgespräch:
Warum ist diese Stelle offen?
Wie gestaltet sich die Einarbeitungsphase?
Können Sie mir einen typischen Arbeitstag für die Position beschreiben?
Wie sehen die Weiterbildung und Förderung der Mitarbeiter aus?
Wie ist das Team aufgebaut?
Wann werden Sie ungefähr eine Entscheidung treffen?
Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
Es ist durchaus möglich auch eine kritische Frage zu stellen, allerdings sollte sie nicht anklagend rüberkommen. Besser ist es zudem offene Fragen zu stellen. Eine offene Frage zu stellen bedeutet, dass die Frage nicht nur mit Ja oder Nein zu beantworten ist. Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob man fragt: „Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten“ oder ob man fragt: „Wie sehen Weiterbildungsmöglichkeiten aus?“ Bei geschlossenen Fragen besteht das Risiko, dass Dein Gegenüber lediglich mit Ja oder Nein antwortet. Man möchte aber möglichst viel über das Unternehmen erfahren.
Achtung: Fragen zu Urlaub und Gehaltserhöhungen sind an dieser Stelle nicht unbedingt angemessen. Beides könnte zu sehr darauf hindeuten, dass man lediglich an Geld und Freizeit interessiert ist. Das wirft kein gutes Licht auf den Bewerber.
Unangemessene Fragen im Vorstellungsgespräch:
Was macht Ihr Unternehmen genau?
Ab wann darf ich Urlaub nehmen?
Wie schnell kann ich mit einer Gehaltserhöhung rechnen?
Wie schnell kann ich bei Ihnen beruflich aufsteigen?
Überwachen Sie, on Ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit privat im Internet surfen?
Ist das Betriebsklima gut?
Abschluss und Verabschiedung
In dieser letzten Phase ist das Vorstellungsgespräch fast geschafft. Die Anspannung wird langsam weniger, weil der größte Teil des Gesprächs bereits hinter dem Bewerber liegt. Dennoch sollten die eigene Souveränität und Professionalität bis zum letzten Moment bewahrt werden.
Bedanke Dich an dieser Stelle ruhig noch einmal für das Gespräch und frage nach, wie sich der weitere Bewerbungsprozess gestaltet. Es ist durchaus legitim, wissen zu wollen, wie es weitergehen wird. Bekräftige jetzt auch ruhig noch einmal Deinen Wunsch, für das Unternehmen tätig zu werden. Das Gespräch endet erst damit, dass Du den Raum verlässt.
Kein Vorstellungsgespräch gleicht dem anderen. Doch sie alle bestehen aus den zuvor beschriebenen Phasen. Das bedeutet aber nicht, dass die Reihenfolge so sein muss, wie sie gerade beschrieben wurde. Manchmal stellt sich der Arbeitgeber direkt vor und erst danach fordert er die Selbstpräsentation des Bewerbers. Es kann auch sein, dass die verschiedenen Phasen miteinander verschmelzen und keine klaren Abgrenzungen erkennbar sind. Das Schema an sich lässt sich aber in allen Gesprächen wiederfinden:
Es wird immer eine Begrüßung mit Smalltalk geben und eine Verabschiedung. Die anderen Gesprächselemente bestehend aus der Unternehmensvorstellung, der Bewerbervorstellung, Fragen an den Bewerber und Rückfragen vom Bewerber an das Unternehmen, werden ebenfalls immer Bestandteil eines Vorstellungsgesprächs sein. In welcher Reihenfolge sie auch immer vorkommen werden. Bist Du Dir dessen bewusst, kannst Du Dich bestens auf die einzelnen Bereiche vorbereiten und erlebst im Gespräch keine Überraschungen.
In diesem Video siehst Du ein komplettes Vorstellungsgespräch inklusive einiger Fehler, die Du besser nicht machen solltest:
Die Nachbereitung des Gesprächs
Du hast es geschafft: Das Vorstellungsgespräch liegt hinter Dir und Du hast Dein Bestes gegeben. Das bedeutet aber nicht, dass Du jetzt nichts mehr tun kannst, um deine Chancen auf den Job zu erhöhen.
Neben der Vorbereitung eines Vorstellungsgesprächs gehört auch die Nachbereitung dessen dazu. Dadurch kannst Du auf der einen Seite das Gespräch reflektieren und überlegen, inwiefern der Job und das Unternehmen Deinen Vorstellungen entsprechen. Auf der anderen Seite bietet die Nachbereitung Dir aber auch die Möglichkeit einen positiven Eindruck zu verstärken. Auf diese Weise kannst Du nach dem Gespräch noch etwas für die Einstellung tun.
Reflektion des Vorstellungsgesprächs
Reflektierst Du das Vorstellungsgespräch aufmerksam nach dessen Ende, kannst Du daraus viel für die Zukunft und kommende Vorstellungsgespräche lernen. Wirkte der Personaler überzeugt? Welche Phasen des Gesprächs sind Dir leichtgefallen? Wo hast Du vielleicht noch etwas unsicher gewirkt? Gibt es etwas, dass Du im Nachhinein gerne noch klarstellen oder verändern würdest? Die Reflexion des Gesprächs ist immer eine gute und wichtige Handlung.
Schreiben einer E-Mail nach dem Vorstellungsgespräch
Das Verfassen eines Dankschreibens kann den positiven Eindruck des Vorstellungsgesprächs weiter verstärken. Oftmals lohnt es sich, sich für das Gespräch und die Zeit des Personalers zu bedanken. Gleichzeitig kann darin nochmals bekräftigt werden, wie sehr man sich über eine positive Antwort freuen würde und darüber, für das Unternehmen zu arbeiten.
Eine solche E-Mail verstärkt nicht nur den positiven Eindruck eines Bewerbers, sondern bringt ihn zurück in die Erinnerung eines Personalers und bestärkt das Interesse an der Stelle. Im deutschsprachigen Raum ist ein solches Schreiben bisher eher weniger unüblich. Das sorgt für einen möglichen Wettbewerbsvorteil, wenn Du ein solches Schreiben versendest.
Auch hierbei gilt es, sympathisch und authentisch zu sein und sich kurz zu fassen. Als gute Zeitspanne zwischen Gespräch und E-Mail hat sich eine Zeit von ein bis zwei Tagen bewährt. Eine Antwort am gleichen Tag sorgt nicht dafür, dass man sich wieder in Erinnerung ruft, weil man nach so kurzer Zeit nicht in Vergessenheit geraten ist. Kommt das Schreiben aber zu spät, wenn die Entscheidung quasi gefallen ist, kann es auch nichts mehr verändern. Außerdem wirkt es dann nicht mehr authentisch.
Leider kann eine Dankesmail allerdings auch kein Gespräch retten, das völlig in die Hose gegangen ist. Wenn Du keinen guten Eindruck beim Gespräch hinterlassen konntest, kann auch eine nette E-Mail das nicht ausgleichen. Eine Chance ist es trotzdem wert, denn nur weil Du selbst das Gespräch als nicht so gut empfunden hast, muss Dein Gegenüber das nicht genauso sehen.
Nach weiteren Angeboten suchen
Egal wie gut das Gespräch aus eigener Sicht gelaufen ist, ausruhen sollte man sich darauf nicht. Man weiß nie, wie sich die Bewerbersituation darstellt, wie gut das Gespräch wirklich gelaufen ist und wie groß die eigenen Chancen sind. Solange kein Arbeitsvertrag zur Unterschrift bereitliegt, hat mein keine Gewissheit. Deshalb sollte man die Jobsuche weiterhin fortsetzen und sich auch auf andere, interessante Stellen bewerben.
Zusammenfassung
Ein Bewerbungsgespräch ist immer eine aufregende und spannende Angelegenheit. Immerhin hängen davon wichtige Entscheidungen für die Zukunft ab. Eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch erleichtert es Dir, souverän in das Gespräch zu gehen und einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Denke immer daran: Bewahre Ruhe und lass Dir genügend Zeit bei Deinen Antworten, um einen Moment darüber nachzudenken. Es gilt, immer die Fassung zu wahren und egal wie verrückt eine Aufgabe oder Frage auch scheinen mag, sie ernsthaft zu meistern. Versuche außerdem Deine Persönlichkeit zu zeigen und Floskeln zu vermeiden. Das Unternehmen möchte Dich kennenlernen und herausfinden, ob Du in das Unternehmen passt. Nur so kann eine zufriedene und langfristige Beschäftigung, von beiden Seiten aus, entstehen.
Stelle Rückfragen und sei im gesamten Gesprächsverlauf interessiert. Du hast eine Frage akustisch oder inhaltlich nicht verstanden? Das ist kein Problem. Auch hier sind Rückfragen erlaubt und absolut sinnvoll, um einen guten Eindruck zu erwecken.
Grundsätzlich gilt: Glaube und Dich und Zeige was Du kannst. Das Unternehmen hat Dich zu einem persönlichen Kennenlernen eingeladen. Das bedeutet, dass Du die Personalverantwortlichen mit Deiner Bewerbung auf irgendeine Weise überzeugt haben musst. Jetzt kannst Du diesen positiven Eindruck in einem persönlichen Gespräch verstärken und kommst Deinem Traumjob immer einen Schritt näher.
1 Gedanke zu „Mit diesen Tipps überzeugst Du beim Vorstellungsgespräch“
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