Bewerbung per Telefon – So meisterst Du das Telefoninterview

Das Telefoninterview wird im Bewerbungsprozess immer wichtiger. Wir zeigen Dir, wie Du Dich darauf einstellst und mit welchen Tipps Du überzeugst.

Auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz werden Bewerber längst nicht in jedem Fall zum Gespräch vor Ort eingeladen. Viele Unternehmen setzen vermehrt darauf, potenzielle Arbeitnehmer zunächst am Telefon kennenzulernen und sich somit einen ersten Eindruck zu verschaffen. Was es dabei zu beachten gilt, welche Fragen auf Dich zukommen und mit welchen Telefoninterview Tipps Du Deinen künftigen Arbeitgeber überzeugen kannst, zeigen wir Dir in unserem Beitrag.

Was ist ein Telefoninterview und warum sollte ich es führen?

Das Telefoninterview ist heutzutage ein wichtiger Bestandteil im Bewerbungsprozess für Unternehmen. Es gilt als wertvolles Mittel, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Aufgrund der Arbeitsmarktsituation ist es vielen Arbeitgebern gar nicht möglich, alle Kandidaten für eine Stelle persönlich zum Vorstellungsgespräch einzuladen. Sämtliche Bewerbungen werden zunächst gelesen und sortiert.

Ein Großteil der Bewerbungen wird direkt verworfen, da das Anforderungsprofil nicht erfüllt wird. Nur wenige Bewerber werden direkt zum Vorstellungsgespräch geladen. Bei anderen hingegen können die Bewerbungsunterlagen dazu führen, dass seitens des Unternehmens durchaus Interesse am Bewerber besteht, jedoch noch Fragen zu klären sind. Aus diesem Grund ist das Telefoninterview als eine Art Vorauswahl zu verstehen.

Hast Du Dich bei einem Unternehmen beworben und Du wirst zu einem Telefoninterview eingeladen, solltest Du dies nicht als mangelnden Respekt seitens des Unternehmens werten. Stattdessen ist es wichtig, die Einladung richtig einzuordnen und sie als Chance zu sehen.

Wie lange dauert ein telefonisches Vorstellungsgespräch?

Während die Dauer von Vorstellungsgesprächen nicht selten zwischen 45 und 60 Minuten beträgt, fallen Telefoninterviews in der Regel etwas kürzer aus. Nur in wenigen Fällen dauern diese länger als 20 oder gar 30 Minuten. Der Grund hierfür ist recht simpel: Durch das Telefoninterview sollen häufig offene Fragen geklärt werden, die auch nach Durchsicht der schriftlichen Bewerbung noch offen sind.

Dies können mitunter Fragen zu Lücken im Lebenslauf und wie Du beispielsweise Zeiträume genutzt hast, in denen Du Dich nicht in einem aktiven Arbeitsverhältnis befunden hast. Um etwaige Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen, versuche einer Bewerbung, einen möglichst optimalen tabellarischen Lebenslauf zu hinterlegen.

Selbstverständlich sollten die Fragen im Telefoninterview wahrheitsgemäß beantwortet werden. Dennoch hört der Arbeitgeber es sehr gerne, wenn Phasen der Arbeitslosigkeit produktiv genutzt wurden. Wer seine Fähigkeiten und Kenntnisse abseits des Berufslebens erweitert hat, erhöht damit seine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.

Wie bereits erwähnt, geht es im Interview zumeist um offene Fragen. Trotzdem ist es natürlich wichtig, dass Du bestmöglich vorbereitet best. Sollte Dich der Personaler aus heiterem Himmel anrufen, ohne dass ihr einen Termin ausgemacht hat, solltest Du höflich um einen neuen Termin bitten. Bei dieser Gelegenheit kannst Du auch nachfragen, wie lange das Interview voraussichtlich dauern wird.

Somit erhältst Du einen groben Eindruck, wie viele Fragen es an Dich geben wird und kannst Dich entsprechend darauf vorbereiten. Ist eine kürzere Dauer vorgesehen, handelt es sich vermutlich wirklich nur um die Klärung einiger Fragen. Möchte der Personaler das Telefoninterview über eine ganze Stunde hinweg führen, solltest Du Dich akribisch vorbereiten. Nicht selten werden dann bereits während des Interviews wichtige Fragen zu Deinen Plänen und Zielen abgefragt.

Zu guter Letzt ist die Dauer des Interviews auch von Deiner Redegeschwindigkeit abhängig. Wer schnell redet, ist früher fertig. Doch solltest Du dies nicht als Zielsetzung betrachten. Versuche, weder zu schnell noch zu langsam zu sprechen. Beantworte die Fragen ausführlich, ohne dass das Telefoninterview dabei langatmig oder künstlich in die Länge gezogen wird. Auf diese Weise hinterlässt Du einen gefestigten und überzeugenden Eindruck und erhöhst die Chancen, zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.

Der Ablauf eines Telefoninterviews

Selbst wenn ein Telefoninterview in den meisten Fällen kürzer als ein Vorstellungsgespräch ist, ist es sehr umfangreich. Wenn Du Dich bestmöglich darauf einstellen möchtest, ist es gut zu wissen, wie es um den Ablauf steht. So kannst Du beispielsweise Notizen nach einem gewissen Schema ordnen und stellst sicher, diese zum richtigen Zeitpunkt griffbereit zu haben. Grundsätzlich gibt es für den Ablauf keine festen Regeln, doch sind die Interviews den Erfahrungen nach in vielen Fällen gleich aufgebaut.

1. Begrüßung und Vorstellung

Das Telefoninterview beginnt zunächst mit einer Begrüßung. Da der Personaler in der Regel Dich anruft, wird er sich zuerst vorstellen. Anschließend bist Du an der Reihe und stellst Dich freundlich vor, ehe Du Deinen bisherigen Werdegang schilderst. Hierbei kannst Du Dich bequem an Deinem Lebenslauf orientieren. Für einen guten Eindruck kannst Du im Vorfeld die prägnanten Stellen in Deinem Lebenslauf farblich markieren. Dabei sollte es sich um alle Karriereschritte, Fähigkeiten und Erfahrungen handeln, die für diese konkrete Stellenausschreibung von Bedeutung sind.

Hinweis: Von Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass Dein Gesprächspartner Nachfragen zu einzelnen Aspekten des Lebenslaufes stellt. Darauf solltest Du vorbereitet sein und Dich im Telefoninterview durch etwaige Nachfragen nicht verunsichern lassen.

In diesem Video erfährst Du mehr darüber, wie Du Dich Deinem Gesprächspartner optimal präsentieren kannst.

2. Das Anforderungs- und Erwartungsprofil

Nachdem Du Dich vorgestellt und Deinen Lebenslauf dargestellt hast, wird der Personaler herausfinden wollen, ob Du und das Unternehmen zusammenpassen. Hierfür werden Dir einige Fragen gestellt, die beispielsweise Deine Erwartungen und Vorstellungen an das Unternehmen beleuchten. Hierbei kann es auch dazu kommen, dass Erwartungen und Anforderungen an Dich gerichtet werden.

3. Die Fragerunde

Ein Telefoninterview dient in erster Linie immer dazu, sich besser kennenzulernen und mehr über Dich in Erfahrung zu bringen, als es Deine Bewerbungsunterlagen erlauben. Welche Fragen dabei auf Dich zukommen können, haben wir im nächsten Abschnitt dieses Beitrags für Dich zusammengefasst.

4. Klärung der Rahmenbedingungen

Nicht unerheblich für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess sind zudem einige Rahmenbedingungen, die geklärt werden müssen. Es gilt sich darüber auszutauschen, zu welchem Zeitpunkt das Arbeitsverhältnis aufgenommen werden könnte und welche Gehaltsvorstellungen Du hast.

5. Rückfragen sowie Verabschiedung

Bevor das Telefoninterview endet, wirst Du immer die Chance erhalten, eigene Fragen zu formulieren. An dieser Stelle keine Fragen an den Personaler zu richten, ist von Nachteil. Auf diese Weise suggerierst Du ein mangelndes Interesse am Unternehmen. Versuche stattdessen einige clevere Fragen zu formulieren, die bezeugen, dass Du Dich intensiv mit dem potenziellen Arbeitgeber beschäftigt hast. Je durchdachter diese Fragen sind, desto besser wird ein telefonisches Vorstellungsgespräch eingeordnet. Schließlich kannst Du somit nochmals einen prägnanten Eindruck hinterlassen. Zum Abschluss solltest Du Dich freundlich für das Gespräch sowie die Dir zugewandte Zeit bedanken.

Häufige Fragen im Telefoninterview – die Vorbereitung ist entscheidend

Das Telefoninterview ist besonders wichtig für den Bewerbungsprozess. Schließlich ist es oftmals die letzte Chance für beide Seiten, offene Fragen zu klären oder einzelne Fähigkeiten abzufragen. Nur wenn Du hier einen souveränen Eindruck hinterlässt, steigen die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch. Zwar verläuft ein jedes Telefoninterview anders, doch ähneln sich die Fragen oftmals. Wer sich an dieser Stelle also intensiv mit den möglichen Fragen beschäftigt, geht bestens vorbereitet in sein telefonisches Vorstellungsgespräch.

Bevor wir zu den häufigsten Fragen kommen, gehen wir auf besondere Umstände ein, die eine gute Vorbereitung für das Telefoninterview besonders wichtig machen. Wir haben bereits angekratzt, dass eventuelle Lücken oder Unklarheiten zu Nachfragen führen können, die oftmals als Erstes abgearbeitet werden. Sollte Dein Lebenslauf solche Lücken aufweisen, kannst Du Dich fast darauf verlassen, dass entsprechende Nachfragen kommen.

Sofern Du mehrfach nur für geringe Zeit bei unterschiedlichen Arbeitgebern angestellt warst, werden ohne Zweifel Fragen aufkommen, warum die Arbeitsverhältnisse aufgegeben oder aus welchen Gründen Du gekündigt wurdest. Du solltest hier unbedingt ehrlich antworten, denn nur selten sind die Antworten ein Grund dafür, das Telefoninterview negativ zu bewerten. Oftmals schließt sich die Frage an, welche Motivation Du hast, länger bei diesem Unternehmen zu arbeiten. Da etwaige Nachfragen im ersten Moment sehr erschreckend sein können, ist eine gute Vorbereitung auf das Telefoninterview essenziell. Bist Du gut darauf eingestellt, musst Du nichts befürchten.

Nachfolgend widmen wir uns den häufigsten Telefoninterview Fragen und wie Du am besten darauf reagierst:

Die erste Frage hat es in sich

„Hallo, wie geht es Ihnen?“ – Diese Frage klingt zunächst nach einem sehr freundlichen Gesprächseinstieg. Doch keinesfalls solltest Du Dich damit begnügen. Bereits hier handelt es sich um einen ersten Test, den es zu bestehen gilt. Versuche darauf freundlich aber bestimmt zu antworten. Verhindern solltest Du hingegen aussagen, die negative behaftet sind. Selbst wenn Du Dich nicht so toll fühlst und Dich die Nervosität umtreibt, ist eine positive Antwort unerlässlich. Dein zukünftiger Arbeitgeber kann hieraus nämlich bereits erste Schlüsse ziehen, wie souverän Dein Auftreten ist. Und eben jenes Auftreten ist im Firmenalltag sehr wichtig – sei es im direkten Kundenkontakt oder im Umgang mit Kollegen.

„Wie schätzen Sie unser Unternehmen und unsere Produkte ein?“

Das Telefoninterview nach der Bewerbung dient mitunter auch dem Zweck herauszufinden, wie intensiv Du Dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Eine einfache Frage, um dies herauszufinden, beschäftigt sich mit der Firma selbst sowie dessen Portfolio. Wer hier ahnungslos auftritt, schmälert seine Chancen auf ein Vorstellungsgespräch vor Ort. Schließlich lässt die von Dir gegebene Antwort tief blicken.

Weißt Du gar nicht so recht, in welchen Bereichen der potenzielle Arbeitgeber aktiv ist, zeugt dies von Desinteresse und geringfügiger Motivation. Wichtig ist daher, dass Du Dich vor dem Telefoninterview mit den Tätigkeitsfeldern sowie der Firmengeschichte auseinandersetzt. Somit kannst Du im Interview mit viel Wissen überzeugen und suggerierst Deinem Gegenüber, dass Du nicht nur Interesse am Arbeitsplatz, sondern am ganzen Unternehmen hast.

„Welche Aspekte Ihres letzten Jobs haben Ihnen nicht gefallen?“

Es gibt wohl kaum einen Arbeitnehmer, der rundum mit seinem Job zufrieden ist. Aus diesem Grund ist diese Frage auch sehr tückisch. Der Personaler möchte somit herausfinden, wie loyal Du bist. Keinesfalls solltest Du an dieser Stelle über Deinen alten Arbeitgeber herziehen und aus dem Nähkästchen plaudern. Selbst dann nicht, wenn Du sehr viele Kritikpunkte vortragen könntest. Dies würde in jedem Fall sehr unseriös wirken.

Versuche stattdessen einen gesunden Mittelweg zu finden, der im besten Fall sogar Deine eigenen Fähigkeiten hervorhebt. Anstelle von permanenter negativer Kritik kannst Du beispielsweise anführen, dass Du gerne mehr Verantwortung getragen hättest oder Du Dich gerne intensiver hättest einbringen können.

„Welche Aspekte reizen Sie an unserem Unternehmen?“

Auch hierbei handelt es sich um eine der beliebtesten Telefoninterview Fragen, deren Antworten tief blicken lassen. Was vielen Bewerbern nicht bewusst ist, ist der Druck, den der Personaler mit einer solchen Frage aufbaut. An dieser Stelle wird es nämlich sehr konkret. Zwar kannst Du Dich sehr gut auf Deinen künftigen Arbeitgeber einstellen und vorbereiten, die Beantwortung dieser Frage bedarf jedoch einigen Tiefgangs. Generell solltest Du zunächst Deine Motivation in den Vordergrund stellen und sämtliche Eigenschaften und Tätigkeiten nennen, die Du mit Freude angehst.

Wichtig ist darüber hinaus, dass sich Deine Aussagen bezüglich Deiner Zielsetzung sowie Deiner Wünsche exakt mit denen des Unternehmens decken. Du kannst noch so motiviert auftreten, wenn Du an der falschen Stelle ansetzt und Ziele anvisierst, die nicht denen des Unternehmens entsprechen.

In keinem Fall sind banale Aussagen bezüglich der günstigen Arbeitszeiten oder des Gehalts zu treffen. Dein zukünftiger Arbeitgeber erwartet von Dir, dass Du mit besten Gewissen und Zielsetzungen an die Arbeit gehst. Dafür wirst Du letztlich auch entlohnt. Die Arbeit selbst und die Motivation dafür sollten immer über der Bezahlung sowie den Arbeitszeiten stehen.

„Gibt es wichtige Informationen über Sie, die nicht in Ihrem Lebenslauf stehen?“

Auch diese Frage zeugt von einer gewissen Aggressivität, die das Ziel verfolgt, Dich ein wenig aus der Reserve zu locken. Schließlich ist ein telefonisches Vorstellungsgespräch eine gute Chance, Dich besser kennenzulernen. Auf der anderen Seite bietet eine solche Frage im Telefoninterview aber auch die Möglichkeit, Dich nachhaltig in Erinnerung zu bringen.

Selbstverständlich musst Du an dieser Stelle keine Aussagen treffen, die Dir unangenehm sind. Du kannst aber beispielsweise alltägliche Dinge wie Hobbys zu Deinem Vorteil nutzen. Spielst Du aktiv Fußball, so kannst Du die Gemeinschaft oder Deine Fähigkeiten als Leader hervorheben. Trainierst Du eine Sportmannschaft, so kannst Du im Telefoninterview zeigen, dass Du willig bist, im und mit dem Team zu arbeiten. Du kannst aber auch anführen, dass Du gerne liest und Dich somit weiterbildest.

„Gibt es Aspekte an der ausgeschriebenen Stelle, vor denen Sie Angst oder Respekt haben?“

Häufig führt diese Frage dazu, dass Bewerber sich tatsächlich mit Ängsten im Job beschäftigen. Dies ist jedoch nicht der Sinn hinter der Frage. Lasse Dich daher nicht hinters Licht führen. Vielmehr möchte Dein Gegenüber Deine Einstellung zu kritischen Situationen einschätzen. Dass es Momente gibt, in denen Du im Beruf auf Probleme stößt, ist unumgänglich. Nutze diese Frage daher, um reflektiert und mit Weitsicht zu antworten.

Überlege kurz, welche Momente kritisch sein könnten und welche Respekt oder Angst in der auslösen. Benenne sie jedoch nicht als solche, sondern formuliere die Antwort so, dass Du gewillt und motiviert bist, Dich entsprechenden Herausforderungen zu stellen.

„Wie wichtig wäre diese Stelle für Sie?“

Abgeschlossen wird das Telefoninterview nicht selten mit der Frage danach, wie wichtig es für Dich wäre, genau diese Stelle zu bekommen. Beantwortet werden soll diese Frage meist auf einer Skala von 1 bis 10. Als Vorbereitung auf das Telefoninterview ist es ratsam, sich intensiv mit der Beantwortung zu beschäftigen. Unter dem Strich verbirgt sich auch hier eine kleine Falle, in die viele Bewerber ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch verspielen. Wer hier blitzschnell eine 10 als Antwort ausgibt, wird in den meisten Fällen keinen Pluspunkt für die Antwort erhalten.

Der Grund für eine negative Bewertung ist dabei recht simpel: Oftmals fällt die Begründung für eine 10 sehr oberflächlich aus und kann nicht wirklich überzeugen. Besser wäre es, mit einer 8 oder 9 zu antworten. Somit zeigst Du, dass Du selbstkritisch bist und nach vorne blickst.

Du solltest ein telefonisches Vorstellungsgespräch immer als Chance sehen, Deine eigenen Stärken auszuspielen. Formuliere Diene Antwort daher so, dass Du die Stelle selbstverständlich als sehr wichtig erachtest, Dich selbst und das Unternehmen aber auch voranbringen möchtest und die Stelle nicht als finalen Arbeitsplatz siehst. Luft nach oben besteht bei fleißigen Arbeitnehmern nämlich in fast jedem Unternehmen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass viele der im Telefoninterview gestellten Fragen häufig mehr sind, als sie zunächst scheinen. Eine einfache Beantwortung ist ungünstig für den weiteren Bewerbungsprozess. Du solltest dies bereits bei der Vorbereitung auf das Telefoninterview im Hinterkopf haben und Dich darauf einstellen, tiefgründig antworten zu können. Nur wer auch mit seiner Persönlichkeit überzeugen kann, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Das Telefoninterview: Vor- und Nachteile

Um Deine Chancen auf ein erfolgreiches Telefoninterview zu erhöhen, ist es ratsam, dass Du Dir die Möglichkeiten vor Augen führst. Um es kurz zu machen: Ein entsprechendes Gespräch bietet sowohl viele Vorteile, auf der anderen Seite aber auch einige Nachteile. Wenn Du Dich sowohl mit den Vorteilen als auch mit den Nachteilen auseinandersetzt, kannst Du davon profitieren.

Vorteile

Ein wesentlicher Vorteil ist die Zeitersparnis. Dies gilt sowohl für den Personaler als auch für Dich. Das Telefoninterview ist häufig kürzer als ausführliche Vorstellungsgespräche. Zudem bedarf es keiner Anreise zum Unternehmenssitz. Die dadurch eingesparte Zeit kannst Du nutzen, um Dich intensiv auf das Gespräch vorzubereiten.

Nur wenige Menschen schaffen es bei Vorstellungsgesprächen die Ruhe zu bewahren. Im Telefoninterview bleibt Deine Unsicherheit jedoch größtenteils verborgen, da Du nicht zu sehen bist. Du kannst Dich somit ganz darauf konzentrieren, ruhig, bestimmt und selbstbewusst zu reden.

Nicht zu vergessen ist auch, dass das Telefoninterview von Fragen gespickt ist, die bisweilen schwierig zu beantworten sind. Da Dich Dein Gegenüber nicht sehen kann, können Spickzettel sehr hilfreich sein, um stets eine knackige Antwort geben zu können.

Nachteile

Ohne Zweifel hat ein telefonisches Vorstellungsgespräch auch den einen oder anderen Nachteil, den es zu bedenken gilt. So helfen Dir Mimik und Gestik nicht weiter. Zeitgleich sorgt dies dafür, dass Deine Stimme sowie Deine Eloquenz stärker im Fokus stehen.

Um besser mit dieser Situation umgehen zu können, haben wir für das Telefoninterview einige Tipps zusammengefasst, mit deren Hilfe Du bestens vorbereitet in das anstehende Telefoninterview gehst.

Die wichtigsten Tipps für Dein Telefoninterview

Kurz vor dem gemeinsam festgelegten Termin ist es ganz normal, dass Du aufgeregt bist. Um die Aufregung nicht die Überhand gewinnen zu lassen und einen soliden Eindruck zu vermitteln, kannst Du für Dein Telefoninterview auf einige Tipps zurückgreifen. Zwar musst Du diese nicht zwingend befolgen, doch haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass nachfolgenden Aspekte für den ersten Eindruck sind.

Sorge für eine ruhige und angenehme Atmosphäre

Im Telefoninterview werden die Fragen sehr konkret und direkt sein. Dies kann insofern problematisch sein, dass nicht jeder für Smalltalk geschaffen ist. Dennoch ist es wichtig, dass Du schnell eine angenehme Atmosphäre für Deinen Gesprächspartner findest. Versuche ihn direkt mit Deinen ersten Sätzen emotional abzuholen und mit ihm respektvoll aber auf Augenhöhe zu sprechen. Auf diese Weise baust Du schnell eine gewisse Nähe sowie Sympathie auf. Ist diese ruhige und lockere Atmosphäre geschaffen, wird das Telefoninterview auch in der Folge sehr angenehm verlaufen.

Tipp: Versuche beim Sprechen etwas zu lächeln. Es mag zwar kurios klingen, doch wer wie Personaler häufig telefoniert, der hört dies am Telefon heraus.

Unterbinde Störgeräusche

Wenn Du im Telefoninterview Fragen gestellt bekommst, benötigst Du in jedem Fall Ruhe, um souverän antworten zu können. Sämtliche Hintergrundgeräusche können Dich dabei stören. Sorge also nach Möglichkeit dafür, dass das Radio und der Fernseher ausgestellt und die Fenster geschlossen sind.

Im Idealfall nutzt Du für Dein telefonisches Vorstellungsgespräch einen ruhigen Raum, in welchem Du vollkommen ungestört bist. Es gilt zu bedenken, dass auch Dein Gesprächspartner die Hintergrundgeräusche wahrnimmt. Läuft der Fernseher nebenbei, so suggerierst Du ihm unter Umständen mangelndes Interesse.

Denke also immer daran, sämtliche Stör- und Hintergrundgeräusche zu unterbinden, bevor Du den Anruf zum Telefoninterview annimmst. Andernfalls kann dies Deine Konzentration deutlich stören und somit den gesamten Bewerbungsprozess in Gefahr bringen.

Sprich mit Bedacht

Das Telefoninterview ist im besten Fall der letzte Schritt vor einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Daher ist es vermutlich auch Deine letzte Chance, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Achte daher stets darauf, dass Du deutlich sprichst. Du musst hierfür nicht zwingend langsam sprechen und kannst das Tempo sogar variieren.

Keinesfalls solltest Du zu schnell sprechen oder gar nuscheln, da dies Unsicherheit ausdrücken würde. Als Vorbereitung auf das Telefoninterview kannst Du das Gespräch im Vorfeld auch simulieren. Zudem kann es hilfreich sein, während des Telefonats zu stehen und einen festen Stand zu wahren.

Mit Bedacht zu sprechen bedeutet auch, Deinen Gegenüber ausreden zu lassen. Schon im Alltag gilt dies als höflich. Ein telefonisches Vorstellungsgespräch mehrfach zu unterbrechen ist allerdings nicht nur unhöflich, sondern hinterlässt zweifelsfrei auch einen negativen Eindruck bei Deinem Gegenüber.

Englisch als Stolperstein

Insbesondere größere und international agierende Unternehmen legen viel Wert auf die englische Sprache. Eine beliebte Methode um die Kenntnisse zu testen ist, dass Personaler im Telefoninterview Fragen plötzlich auf Englisch stellen. Somit kann Dein Gegenüber binnen weniger Sekunden Deine Sprachkenntnisse überprüfen. Sollte dies Geschehen, so verfalle bitte nicht in Panik. Niemand wird von Dir erwarten, dass eine Antwort wie aus der Pistole geschossen kommt. Nimm Dir lieber etwas Zeit, bevor Du überhastet antwortest und somit vielleicht einige Fehler einbaust. Sammle Dich für einige Sekunden und formuliere erst dann Deine Antwort.

Die Sprache macht’s

Potenzielle Arbeitgeber möchten stets das beste Personal für sich finden. Daher wundert es nicht, dass Schimpfwörter oder Jugendslang im Telefoninterview nicht zu Pluspunkten führen. Es gilt einen sicheren Eindruck zu hinterlassen und möglichst erwachsen und seriös aufzutreten.

Vermeide Ablenkungen

Im gesamten Bewerbungsprozess wird Dich Dein potenzieller Arbeitgeber auf unterschiedlichste Aspekte prüfen. Dazu zählt auch der Eindruck, den Du während des Interviews hinterlässt. Wer nebenbei an der Zigarette zieht oder gar isst und trinkt, der hinterlässt einen schlechten Eindruck. Immerhin suggeriert ein solches Verhalten, dass es Dir nicht ganz so ernst mit dem Telefoninterview ist.

Als einzige Ausnahme gilt hier ein Glas mit Flüssigkeit. Ob Saft oder Wasser spielt dabei keine Rolle. Kohlensäurehaltige Getränke solltest Du aber genauso wie Tee oder Kaffee vermeiden. Während erstere das Risiko bürgen, dass Du aufstoßen musst, führen andere gegebenenfalls zu einem unangenehmen Schlürfen.

Ehrlichkeit ist stets geboten

Dass ein Telefoninterview nicht immer bequem ist, versteht sich von selbst. Bereite Dich darauf vor, dass Dein Gegenüber durchaus Fragen stellen kann, die Du als unangenehm empfindest. Wichtig ist, dass Du auch diese Fragen ehrlich und nach bestem Gewissen beantwortest.

Solche Fragen können sich zum Beispiel darauf beziehen, warum Lücken im Lebenslauf zu finden sind oder warum Du einen früheren Job verloren hast. Auch wenn die ehrliche Antwort zunächst negativ klingen mag, kannst Du sie zu etwas Positivem wandeln. Zeige Deinem Gegenüber, was Du aus entsprechenden Ereignissen gelernt hast, wie Du sie künftig besser handhaben willst und das Du gewillt bist, auch aus Niederlagen zu lernen. Alles, was Du in Deinem bisherigen Leben getan hast, zeichnet Deine Persönlichkeit aus. Selbige solltest Du also nicht verstecken und stattdessen analytisch und ehrlich antworten.

Nutze Pausen für Dich aus

Betretenes Schweigen kann während eines Gespräches sehr unangenehm sein. Doch gerade Personaler wissen um diesen Umstand und nutzen ihn nicht selten, um Dein Verhalten darauf kennenzulernen. Keinesfalls solltest Du die Pausen daher krampfhaft füllen wollen. Versuche sie vielmehr für Dich zu nutzen und Ruhe auszustrahlen. Zudem können Dir die Pausen dabei helfen, das bisherige Gespräch zu reflektieren. Vielleicht fällt Dir ja sogar noch ein Aspekt ein, der für Dich spricht, bislang im Telefoninterview jedoch nicht zur Sprache kam.

Scheue Dich nicht vor Nachfragen

Eine gewisse Aufregung ist auch trotz guter Vorbereitung auf das Telefoninterview völlig normal. Solltest Du Deinen Gegenüber einmal nicht verstehen, so zögere nicht, nachzufragen. Achte dabei aber darauf, dass Du die Nachfrage höflich formulierst. Auch wenn es Dir unangenehm erscheinen mag, ist es absolut sinnvoll nachzufragen. Solltest Du die ursprüngliche Frage nämlich unangemessen beantworten, kann sich dies gravierend auf den Bewerbungsprozess auswirken.

Achte auf die Verabschiedung

Die Verabschiedung ist Deine Chance, dem Telefoninterview einen letzten bleibenden Eindruck anzuhängen. Bedanke Dich höflich für das nette und konstruktive Gespräch und vergiss dabei keinesfalls, Deinen Gesprächspartner direkt anzusprechen und beim Namen zu nennen. Zu den cleveren Telefoninterview Tipps gehört an dieser Stelle auch, dass Du Dir den Namen des Personalers zu Beginn des Gesprächs notierst. Somit kannst Du bei Bedarf – wie etwa bei der Verabschiedung – noch einmal auf den Zettel schauen, sollte Dir der Name entfallen.

Diese und weitere wichtigste Tipps für ein Telefoninterview fasst das folgende Video für Dich noch einmal anschaulich zusammen.

Fazit – Wer sich vorbereitet, erhöht seine Chancen

Im Prinzip sind Telefoninterviews häufig die letzte Möglichkeit, den potenziellen Arbeitgeber von Dir zu überzeugen. Wäre er bereits fest überzeugt, hätte das Interview auf diese Weise wahrscheinlich nicht stattgefunden. Als solche Chance solltest Du das Telefoninterview auch wahrnehmen und Dich gewissenhaft vorbereiten. Bemerkt der Personaler mangelndes Interesse oder kannst Du die im Telefoninterview gestellten Fragen nicht zur Genüge beantworten, schmälerst Du damit Deine eigene Perspektive.

Trotz allem solltest Du Dich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn ein Unternehmen auf Dich zukommt und um ein Telefoninterview bittet. Unter dem Strich ist dies ein gutes Signal dafür, dass Du zu den Kandidaten für die Stelle gehörst. Informiere Dich noch einmal über das Unternehmen, richte Dir einen ruhigen Platz für das Telefoninterview ein und lege alle wichtigen Unterlagen in Reichweite. Hast Du die ideale Atmosphäre für das Gespräch geschaffen, ist das bereits die halbe Miete.

Wir wünschen Dir für Deinen Bewerbungsprozess viel Erfolg. Schau zur weiteren Vorbereitung gerne auch bei unserem Beitrag zu Tipps fürs Vorstellungsgespräch vorbei.