Personalsuche via Reverse Recruitment – wie funktioniert die Methode?

Das Reverse Recruitment – als Strategie um Personal zu finden – ist derzeit in aller Munde. Eine Vielzahl an Faktoren haben während der letzten Jahre dazu geführt, dass Unternehmen immer intensiver um die besten Talente werben müssen.

Zuletzt sorgte die Covid-19-Pandemie für eine weitere Verschärfung des Problems. Wer hinsichtlich der Personalsuche nicht auf neue Methoden zurückgreift und aktiv wird, verliert schnell den Anschluss.

So verwundert es auch nicht, dass immer mehr Unternehmen die Initiative ergreifen und direkt auf mögliche Arbeitnehmer zugehen. Dieses Vorgehen wird auch Reverse Recruitment genannt. Doch was genau verbirgt sich dahinter und wie kannst Du davon profitieren?

Unternehmer müssen umdenken

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Unternehmen regelrecht aus einem breiten Bewerberpool auswählen konnten. Wer auch heute noch mit etwaigen Praktiken Mitarbeiter finden möchte, der wird sich damit sehr schwertun, da es mittlerweile mehr offene Stellen als potenzielle Bewerber gibt.

Ausschlaggebende Faktoren für diese Veränderung sind insbesondere im Bereich der demografischen Entwicklung zu finden. Einerseits gehen immer mehr Menschen aus der Generation der sogenannten Babyboomer in den Ruhestand.

Da dieser Prozess noch einige Jahre anhalten wird, dürfte der Fachkräftemangel in naher Zukunft gar noch deutlich verstärkt werden. Auf der anderen Seite steht die junge Generation, die bedingt durch jenen Fachkräftemangel quasi aus vielen Stellen wählen kann.

Dabei zeigt sich ein sich stetig steigerndes Anspruchsdenken. So steht längst nicht mehr nur das Gehalt im Mittelpunkt. Ferner streben viele junge Menschen nach einem Arbeitsplatz der zudem Werte wie Nachhaltigkeit mit dem Gedanken der Selbsterfüllung kombiniert.

Wer auf diesem Markt Mitarbeiter suchen und auch finden will, der muss daher unweigerlich auf die Ansprüche der jungen Generation eingehen und sich bestmöglich präsentieren.

All die genannten Bedürfnisse stecken den Rahmen ab, in welchem die junge Generation nach Anstellung sucht. Da sie zudem die Wahl haben, wollen sie regelrecht von Unternehmen umworben werden. Auf dieser Basis fußt das Reverse Recruitment.

Unternehmen gehen nun aktiv und direkt auf mögliche Arbeitnehmer zu und präsentieren ihre Vorzüge, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sie stellen sich nun beim potenziellen Bewerber vor und nicht mehr andersherum. Dabei gilt es sicherzustellen, dass die Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt und in den Vordergrund gestellt werden.

Wie sich Bewerber einst von ihrer besten Seite präsentieren mussten, müssen Unternehmen dies beim Reverse Recruitment proaktiv mit Blickrichtung der Bewerber tun.

Doch bleibt dies lediglich der erste Schritt. Wer das Recruiting erfolgreich beenden und geschulte Fachkräfte finden möchte, der muss zudem neue Wege gehen, um mit der jungen Generation in Kontakt zu treten.

Reverse Recruitment über neue Kanäle

Aufgrund der demografischen Alterspyramide ist es nur allzu nachvollziehbar, dass Unternehmen in erster Linie inmitten der jungen Menschen nach geeigneten Fachkräften suchen. Um das Recruiting potenzielle Mitarbeiter anzukurbeln, sind neue Kommunikationswege unausweichlich.

Ein Großteil der Jugend lässt sich heutzutage über die sozialen Medien erreichen. Erfolgreiche Unternehmen präsentieren hier ihre Vorteile, wie beispielsweise ein hoher Team-Spirit sowie eine gesunde Work-Life-Balance, wie das Gleichgewicht zwischen Arbeit und privatem Alltag heutzutage auch genannt wird.

Zeitgleich wird ihnen durch Influencer vorgelebt, wie der perfekte Lifestyle auszusehen hat. Nur wenn ein Unternehmen diese Aspekte aufweisen kann, erhöht es seine Chancen, Mitarbeiter zu finden. 

Wenn Du auf die Ansprüche der jungen Generation schaust, dürfte schnell deutlich werden, warum rückwärtige Recruitingderzeit so hoch im Kurs steht und von vielen großen Konzernen genutzt wird, um die besten Talente auf dem Markt ausfindig zu machen und diese letztlich auch im eigenen Unternehmen unterbringen zu können.

Allein die Darstellung der Vorteile reicht jedoch nicht aus. Das Reverse Recruitment kann und sollte sogar über moderne Kanäle wie Instagram oder YouTube erfolgen. Dies ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass die sozialen Medien besonders beliebt sind.

Vielmehr dreht es sich dabei um den Aspekt, dass sämtliche Beiträge untereinander geteilt werden und somit eine hohe Reichweite bei vergleichsweise geringen Kosten erlangt wird. Ebenso bieten Jobplattformen wie Your Mellon die Möglichkeit, sich individuell zu präsentieren und sich somit von der Konkurrenz abzuheben und das Alleinstellungsmerkmal aufzuzeigen.

Die Willms Reinhold Verkehrsgesellschaft mbH zeigt auf Your Mellon, wie sich ein Unternehmen verkaufen sollte, um für mögliche Arbeitnehmer attraktiv zu wirken, indem es bewusst seine Vorzüge und Ziele anpreist.

Darauf solltest Du beim Reverse Recruitment achten

Die grundlegenden Bausteine für ein gutes Recruiting sind bereits bekannt. Das eigene Unternehmen kann inklusive aller Vorzüge über moderne Kommunikationswege beworben werden. Um viele fachkundige Bewerber anlocken zu können, ist es ratsam bei der direkten Ansprache auf mehrere Punkte zu achten.

Werden diese außer Acht gelassen, so gestaltet sich die Personalsuche ungleich schwerer, da das Unternehmen nicht authentisch und seriös wirkt.

Das Reverse Recruitment verfolgt das Ziel, den Bewerber direkt anzusprechen und ihm somit das Gefühl zu geben, dass sich das Unternehmen um ihn bemüht. Eine individuelle Ansprache ist daher nicht nur wichtig, sondern sollte auch wohl gewählt sein. Ob die Ansprache seitens des Unternehmens per Du oder Sie erfolgt, ist von der Art der Außendarstellung abhängig.

Soll es jung und dynamisch wirken, um Personal zu finden, ist das Du die beste Wahl. Steht die Seriosität im Vordergrund, ist das Sie angebracht. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Selbstdarstellung nicht übertrieben oder aufgesetzt wird. Ist dies doch der Fall, so hat das Recruiting kaum Erfolgschancen.

Anstelle falscher Versprechungen sollten Gespräche mit potenziellen Bewerbern auf Augenhöhe stattfinden und auf der Wahrheit fußen. Schließlich soll das Reverse Recruitment auch dauerhaften Erfolg bringen.

Kein Unternehmen wird davon profitieren, wenn neue Angestellte schon bald die Motivation verlieren oder gar Kündigen, weil ein Großteil ihrer Erwartungen letzten Endes nicht erfüllt werden.

Fazit

Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um die Bedeutung des Reverse Recruitment bei der Personalsuche hervorzuheben. Die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt zwingt Unternehmen geradezu zu einem Wettkampf um die besten und talentiertesten Nachwuchskräfte.

Entsprechend kann ein Unternehmen nur dann erfolgreich Mitarbeiter suchen, wenn es sich diesem Tauziehen anschließend und im besten Fall sogar die überzeugendsten Argumente sachlich und ehrlich präsentieren kann.

Wer Mitarbeiter finden will, sollte beim Recruiting zukünftig den Blick künftig vermehrt auf die Ansprüche der jungen Generation richten und sich aktiv auf die Suche begeben.

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